Warum 68 % der Unternehmen keine Strategie für Krisensituationen haben

Krisen kommen oft unerwartet – und doch sind die meisten Unternehmen nicht darauf vorbereitet. Studien zeigen, dass ganze 68 % der Unternehmen keine klare Strategie für Krisensituationen haben. Das bedeutet: Wenn Marktveränderungen eintreten, Lieferketten zusammenbrechen oder wirtschaftliche Unsicherheiten zunehmen, agieren viele Unternehmen planlos.

Foto von Kaboompics.com

Doch warum ist das so? Und noch wichtiger: Wie kannst du sicherstellen, dass dein Unternehmen nicht zu diesen 68 % gehört? In diesem Artikel erfährst du, welche typischen Versäumnisse es in der strategischen Planung gibt – und wie du mit einem strukturierten Ansatz dein Unternehmen widerstandsfähiger machst.

Warum scheitern so viele Unternehmen an der Krisenstrategie?

Es gibt zahlreiche Gründe, warum Unternehmen keine klare Strategie für Krisensituationen haben. Oft fehlt es an Zeit, Ressourcen oder schlichtweg der Einsicht, dass Krisenvorsorge genauso wichtig ist wie das Tagesgeschäft. Hier sind die häufigsten Versäumnisse:

1. Fokus auf kurzfristige Gewinne statt langfristige Stabilität

Viele Unternehmen sind stark auf das operative Tagesgeschäft ausgerichtet und optimieren Prozesse für kurzfristigen Erfolg. Strategische Weitsicht bleibt dabei oft auf der Strecke. Das rächt sich spätestens dann, wenn unerwartete Herausforderungen auftreten und keine klaren Notfallpläne existieren.

2. Fehlende Szenario-Planung

Was passiert, wenn eine wichtige Lieferkette ausfällt? Wie reagierst du auf eine plötzliche Marktveränderung oder eine Wirtschaftskrise? Unternehmen, die sich nicht mit möglichen Krisenszenarien auseinandersetzen, stehen im Ernstfall ohne Handlungsoptionen da.

3. Keine klaren Verantwortlichkeiten

In vielen Unternehmen gibt es keinen klar definierten Prozess für Krisensituationen. Wer trifft Entscheidungen? Wer setzt Maßnahmen um? Ohne feste Strukturen verfallen Teams in hektischen Aktionismus – anstatt gezielt zu handeln.

4. Mangelnde Anpassungsfähigkeit

Unternehmen, die an starren Strukturen und veralteten Prozessen festhalten, tun sich schwer damit, auf unerwartete Veränderungen zu reagieren. Agilität ist heute ein entscheidender Wettbewerbsfaktor – doch sie muss gezielt aufgebaut werden.

Wie du eine funktionierende Krisenstrategie entwickelst

Die gute Nachricht: Du kannst dein Unternehmen gezielt auf Krisensituationen vorbereiten und damit langfristige Stabilität sichern. Der Schlüssel liegt in einer klaren Strategie, die aus drei zentralen Bausteinen besteht: Standortbestimmung, Strategieworkshop und Maßnahmenkatalog.

1. Standortbestimmung: Wo steht dein Unternehmen aktuell?

Bevor du eine effektive Strategie entwickeln kannst, musst du wissen, wo dein Unternehmen gerade steht. Eine ehrliche Bestandsaufnahme hilft dir dabei, Risiken zu identifizieren und deine aktuelle Widerstandsfähigkeit zu bewerten. Wichtige Fragen sind:

  • Welche Bereiche des Unternehmens sind besonders krisenanfällig?
  • Gibt es bereits Notfallpläne oder Risikomanagement-Prozesse?
  • Wie agil sind unsere Entscheidungsstrukturen?
  • Haben wir klare Unternehmensziele und eine langfristige Strategie?

Ein hilfreiches Tool für diese Analyse ist die SWOT-Methode, mit der du Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken strukturiert erfassen kannst. Auch eine interne Umfrage unter Führungskräften und Teams kann wertvolle Erkenntnisse liefern.

💡 Tipp: Falls du bereits mit OKRs arbeitest (Objectives & Key Results), überprüfe, ob deine aktuellen Ziele auch in Krisensituationen Bestand haben oder ob Anpassungen nötig sind.

2. Strategieworkshop: Klare Ziele und Verantwortlichkeiten definieren

Sobald du deine aktuelle Lage verstehst, geht es darum, eine Strategie zu entwickeln. Ein gut strukturierter Strategieworkshop hilft dir dabei, Klarheit über Ziele und Maßnahmen zu gewinnen.

In diesem Workshop solltest du folgende Fragen beantworten:

  • Welche Risiken sind für unser Unternehmen am relevantesten?
  • Welche konkreten Maßnahmen können wir zur Krisenvorsorge treffen?
  • Wer übernimmt welche Verantwortung im Krisenfall?
  • Wie können wir unsere Entscheidungsprozesse agiler gestalten?

Hierbei ist es wichtig, dass nicht nur die Geschäftsführung beteiligt ist – auch Teamleiter:innen und Schlüsselpersonen aus verschiedenen Abteilungen sollten einbezogen werden. Denn eine funktionierende Krisenstrategie hängt davon ab, dass alle im Unternehmen wissen, was im Ernstfall zu tun ist.

💡 Tipp: Die OKR Champion Ausbildung kann Führungskräften helfen, klare Ziele zu formulieren und die Strategie erfolgreich in den Arbeitsalltag zu integrieren. Durch regelmäßige Check-ins bleiben Fortschritte sichtbar und Maßnahmen flexibel anpassbar.

3. Maßnahmenkatalog: Von der Strategie zur Umsetzung

Eine Strategie nützt wenig, wenn sie nur auf dem Papier existiert. Deshalb ist es entscheidend, dass du aus dem Workshop einen konkreten Maßnahmenkatalog ableitest – mit klaren Verantwortlichkeiten und messbaren Erfolgskennzahlen.

Ein solcher Maßnahmenkatalog sollte Folgendes enthalten:

  • Priorisierte Maßnahmen: Welche Schritte sind kurzfristig notwendig? Welche sichern langfristige Stabilität?
  • Verantwortlichkeiten: Wer setzt welche Maßnahme um?
  • Zeitpläne: Wann werden die einzelnen Schritte umgesetzt?
  • Erfolgsmessung: Wie überprüfen wir regelmäßig den Fortschritt?

Digitale Tools wie Trello oder Asana helfen dabei, den Überblick über offene Aufgaben zu behalten und den Fortschritt transparent zu machen.

💡 Tipp: Setze regelmäßige Review-Termine an (z.B. alle drei bis sechs Monate), um deine Strategie kontinuierlich zu optimieren und an neue Herausforderungen anzupassen.

Fazit: Krisenvorsorge ist kein Luxus – sie ist essenziell für langfristigen Erfolg

Krisen kommen oft unerwartet – doch ob dein Unternehmen daran scheitert oder gestärkt daraus hervorgeht, hängt von deiner Vorbereitung ab. Die Tatsache, dass 68 % der Unternehmen keine funktionierende Krisenstrategie haben, zeigt, wie groß hier der Handlungsbedarf ist.

Mit einer klaren Strategie kannst du sicherstellen, dass dein Unternehmen auch in unsicheren Zeiten stabil bleibt:
✅ Durch eine ehrliche Standortbestimmung erkennst du Risiken frühzeitig.
✅ Ein gut durchdachter Strategieworkshop hilft dir, klare Ziele und Verantwortlichkeiten zu definieren.
✅ Ein konkreter Maßnahmenkatalog sorgt dafür, dass Strategie nicht nur Theorie bleibt, sondern aktiv umgesetzt wird.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um deine Krisenstrategie aufzubauen! Welche ersten Schritte wirst du in deinem Unternehmen angehen? 🚀

Häufig gestellte Fragen zur Krisenstrategie

Warum ist eine Krisenstrategie überhaupt notwendig?

Ohne eine klare Strategie reagieren Unternehmen oft unkoordiniert auf Krisen – das führt zu finanziellen Verlusten und operativen Problemen. Eine gute Vorbereitung minimiert Risiken und ermöglicht schnelles Handeln im Ernstfall.

Wie oft sollte ich meine Krisenstrategie überprüfen?

Mindestens einmal im Jahr solltest du deine Strategie überarbeiten – idealerweise in einem festen Review-Termin mit deinem Führungsteam. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten kann es sinnvoll sein, alle sechs Monate Anpassungen vorzunehmen.

Welche Rolle spielen OKR im Krisenmanagement?

OKR oder andere Zielsysteme helfen dir dabei, klare Ziele zu setzen und Fortschritte messbar zu machen. Gerade in unsicheren Zeiten sorgt dieses Framework dafür, dass Fokus und Prioritäten nicht verloren gehen.

Wie kann ich mein Team für Krisenvorsorge sensibilisieren?

Regelmäßige Workshops und offene Kommunikation sind essenziell. Mitarbeitende sollten verstehen, warum Krisenvorsorge wichtig ist und welche Rolle sie im Ernstfall spielen.

Welche ersten Schritte kann ich sofort umsetzen?

Beginne mit einer SWOT-Analyse deines Unternehmens und organisiere einen ersten Strategieworkshop mit deinem Führungsteam – so legst du die Basis für eine funktionierende Krisenstrategie! 💡

Das könnte dich auch interessieren